Das Center for Disease Control (CDC) hat eine Umfangreiche Empfehlung für die Verschreibung von Opiaten bei chronischen Schmerzen herausgegeben.

Zusammenfassung der Empfehlung

Chronischer Schmerz – wann sollten Opioide initiiert oder fortgesetzt werden

  1. Eine nicht-pharmakologische Therapie und/oder eine nicht-opioid
    pharmakologische Therapie sind für chronische Schmerzen bevorzugt durchzuführen.
    Ärzte sollten nur dann eine Opioidtherapie in Erwägung ziehen, wenn
    erwarteter Nutzen für Schmerz und Funktion die
    voraussichtlichen Risiken für den Patienten überwiegen. Wenn Opioide
    verwendet werden, sollten sie mit anderen Therapienoptionen kombiniert werden
  2. Bevor Sie mit der Opioid-Therapie für chronische Schmerzen beginnen:
    Kliniker sollten mit dem Patienten Behandlungsziele, einschließlich realistischer Ziele für Schmerz und Funktion, festlegen. Sollte sich bei der Therapie herausstelln, dass die Risikien die Vorteile überweigen, muss bereits vor Beginn über mögliche Ausstiegsszenarien gesprochen werden. Ärzte sollten eine
    Opioid-Therapie nur fortsetzen, wenn es klinisch
    relevante Verbesserung in Schmerz und Funktion gibt.
  3. Ärzte sollten mit Patienten vor dem Beginn und periodisch während der Opioidtherapie,
    bekannte Risiken diskutieren.

Opioid Auswahl, Dosierung, Dauer, Follow-Up und Einstellung

  1. Ärzte sollten bei Beginn der Opioidtherapie Arzneiformen mit „sofort freisetzende“ Formulierungen verschreiben. Formulierungen mit „verlängerter Freisetzung / langwirksame (ER / LA)“ sollten vermieden werden.
  2. Begonnen wird mit der niedrigsten und wirksame Dosis. Erhöhung der Dosierung um ≥ 50 Morphin Milligrammäquivalente (MME) / Tag sollte vermieden werden.
    Erhöhung der Dosierung auf ≥ 90 MME / Tag sollte sorgfältig begründen
    werden
  3. Der langfristige Opioidkonsum beginnt oft mit der Behandlung von
    Akuter Schmerz. Wenn Opioide für akute Schmerzen verwendet werden,
    sollte die niedrigste wirksame Dosis von
    sofort freisetzenden Opioiden verschrieben werden. Die Menge sollte genau für die erwartete Dauer aussreichen. 3 Tage oder weniger ist oft ausreichen; mehr als sieben Tage werden selten benötigt.
  4. Ärzte sollten Nutzen und Schaden mit dem Patienten innerhalb von 1 bis 4 Wochen nach Beginn der Opioidtherapie oder einer Dosiseskalation bewerten.
    Nutzen und Schaden der fortgesetzten Therapie sollte mit dem
    Patienten alle 3 Monate oder häufiger evaluiert werden.

Risikobewertung und Bekämpfung von Opioidmissbrauch

  1. Vor dem Start und periodisch während der Fortsetzung der Opioidtherapie sollten Ärzte Risikofaktoren für Opioid-bedingte Schäden bewerten. Ärzte sollten dabei in den Managementplan Strategien zur Risikominderung einbeziehen. Insbesondere bei einer Vorgeschichte mit Übersdosierungen, Substanzmissbrauch, höher Opioiddosierungen (≥50 MME / Tag) oder gleichzeitig Benzodiazepin Verwendung.
  2. Bei der Verschreibung von Opioiden sollten Drogentests jährlich durchgeführt werden.**
  3. Ärzte sollten die gleichzeitige Verschreibung von Opiaten und Benzodiazepinen vermeiden.
  4. Kliniker sollten bei Opiat-Abhängigkeit evidenzbasierte Behandlung (in der Regel medikamentengestützte Behandlung mit Buprenorphin oder Methadon in Kombination mit Verhaltenstherapien) dem Patienten anbieten.

* Alle Empfehlungen sind Kategorie A (gilt für alle Patienten außerhalb der aktiven Krebsbehandlung, Palliativmedizin und der Betreuung am Lebensende) außer ** (benannte Kategorie B, wobei individuelle Entscheidungen erforderlich sind)

Der gesamte Bericht kann unter dem folgenden LINK heruntergeladen werden:

https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/65/rr/pdfs/rr6501e1.pdf

Quelle:

  1. US Department of Health and Human Services/Centers for Disease Control and Prevention MMWR / March 18, 2016 / Vol. 65 / No. 1

 

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