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Indikation

Dabrafinib (Tafinlar®) ist ein Arzneimittel gegen Krebs. Es wird zur Behandlung von Erwachsenen mit Melanom (einer Art von Hautkrebs) angewendet, das sich in andere Teile des Körpers ausgebreitet hat oder nicht durch eine Operation entfernt werden kann. Dabrafinib (Tafinlar®) ist nur für Patienten angezeigt, bei denen durch einen Test nachgewiesen wurde, dass die Gene in den Tumorzellen des Melanoms eine besondere Mutation (Veränderung) aufweisen, die als „BRAF V600″ bezeichnet wird.


Anwendung

Die Behandlung mit Dabrafinib (Tafinlar®) muss von einem Arzt eingeleitet und überwacht werden, der in der Anwendung von Arzneimitteln zur Krebstherapie erfahren ist. Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich.

Dabrafinib (Tafinlar®) ist als Kapseln (50 und 75 mg) erhältlich. Es wird mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit in der empfohlenen Dosis von 150 mg zweimal täglich eingenommen. Die Behandlung sollte so lange wie möglich fortgesetzt werden, bis sich die Erkrankung verschlimmert oder die Nebenwirkungen zu stark werden. Wenn beim Patienten bestimmte Nebenwirkungen auftreten, muss die Behandlung gegebenenfalls unterbrochen oder ganz beendet werden oder die Dosis reduziert werden. Nähere Informationen sind der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels zu entnehmen (ebenfalls Teil des EPAR).


Wirkmechanismus von Dabrafinib

Der in Dabrafinib (Tafinlar®) enthaltene Wirkstoff, Dabrafenib, wirkt durch Hemmung eines als BRAF bezeichneten Proteins, das die Zellteilung stimuliert. Bei Melanom-Tumoren mit der BRAV-V600-Mutation findet sich eine abnorme Form des BRAF-Proteins, die bei der Entwicklung des Krebses eine Rolle spielt, da sie die unkontrollierte Teilung der Tumorzellen ermöglicht. Indem Dabrafinib (Tafinlar®) die Wirkung des abnormen BRAF-Proteins blockiert, trägt es dazu bei, Wachstum und Ausbreitung des Krebses zu verlangsamen. Dabrafinib (Tafinlar®) wird nur an Patienten verabreicht, deren Melanom-Tumore durch die BRAF-V600-Mutation verursacht werden.

Dabrafinib hemmt den MAPK-Signalweg. Die Abkürzung MAPK steht für Mitogen-aktivierte Proteinkinasen) Dieser umfasst unter anderem die Proteine RAS, BRAF, MEK und ERK.

Im Gegensatz zu Trametinib, welches die MEK-Kinasen inhibiert, zählt Dabrafinib zu den RAF-Kinase-Inhibitoren (vgl. auch Vemurafenib)


Studienlage

Dabrafinib (Tafinlar®) wurde in einer Hauptstudie an 250 Patienten untersucht, deren Melanom sich in andere Körperteile ausgebreitet hatte oder nicht durch eine Operation entfernt werden konnte und die BRAF-V600-Mutation aufwies. Tafinlar wurde mit Dacarbazin, einem anderen Arzneimittel gegen Krebs, verglichen. Hauptindikator für die Wirksamkeit war, wie lange die Patienten lebten, ohne dass sich ihre Erkrankung verschlimmerte (progressionsfreies Überleben). In dieser Studie zeigte sich Dabrafinib (Tafinlar®) bei der Kontrolle der Erkrankung wirksamer als Dacarbazin: es dauerte im Durchschnitt 6,9 Monate, bis sich die Erkrankung bei den mit Tafinlar behandelten Patienten verschlimmerte, verglichen mit 2,7 Monaten bei Patienten unter Dacarbazin.


Unerwünschte Arzneimittelwirkungen – Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen von Tafinlar (die mehr als 1 von 10 Menschen betreffen können) sind Papillome (Warzen), verminderter Appetit, Kopfschmerzen, Husten, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Hyperkeratose (Verdickung und Verhärtung der Haut), Alopezie (Haarausfall), Ausschlag, Hand-Fuß-Syndrom (Ausschlag und Taubheit der Handflächen und Fußsohlen), Arthralgie (Gelenkschmerzen), Myalgie (Muskelschmerzen), Schmerzen in den Gliedmaßen, Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit und Schwäche. Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Dabrafinib (Tafinlar®) berichteten Nebenwirkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.


Literatur & Quellen

  1. Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit; Tafinlar – Dabrafenib; EMA/538918/2013 EMEA/H/C/002604; Stand 08/2013 LINK