Der Begriff Halbfeste Zubereitungen stammt aus dem Europäischen Arzneibuch. Dort spricht man von Halbfeste Zubereitungen zur kutanen Anwendung.
Es werden folgende Arzneiformen unterschieden:
Therapie mit halbfesten Zubereitungen
Die Wirkung einer Wirkstoff-haltigen halbfesten Zubereitungen ist abhängig von vier Faktoren:
- Wirkstoff
- Grundlage
- Haut
- Krankheitsstadium
Da bei der topischen Anwendung Applikationsort und Wirkungsort nahe beieinander liegen, können sowohl der Wirkstoff als auch die halbfeste Grundlage einen therapeutischen Effekt hervorrufen und damit über den Erfolg oder Nichterfolg einer Therapie mit halbfesten Zubereitungen entscheiden. [1]
Wirkstoff
Der chemische Aufbau und im Speziellen die Polarität des Wirkstoff entscheidet über die Möglichkeit in die Haut einzudringen. Bei der Entwicklung einer Rezeptur gibt die therapeutische Zielsetzung vor, ob der Arzneistoff auf der Hautoberfläche verbleiben soll, in tiefer gelegenem Gewebe eine lokale Wirkung entfalten soll oder größere Anteile resorbiert werden sollen, damit eine systemische Wirkung hervorgerufen wird. [1]
Grundlage
Für die Wirkung von Grundlagen gilt: Je akuter die Erkrankung, desto größer die Bedeutung der Grundlage und umso geringer die des Arzneistoffes. Deck- und Schutzsalben sollen die gesunde Haut vor schädigenden Einwirkungen schützen. Wundsalben finden zur Behandlung der akut oder chronisch erkrankten Haut Anwendung. Eine Arzneistoffresorption wird bei Resorptionssalben, wie Rheuma- und Erkältungssalben, angestrebt. [1]
Krankheitsstadium
Im akuten Stadium wird eine kühlende, trocknende und entzündungswidrige Wirkung angestrebt. Im chronischen Stadium ist ein aktivierender Einfluss durch Mazeration und Wärmestau indiziert [1].
Literatur & Quellen
- Köpper, D. (2004) „Struktur- und Stabilitätsuntersuchungen an neuartigen topischen Grundlagen aus Naturstoffen“ Den Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung der Doktorwürde LINK