Der Hausner-Faktor ist eine dimensionslose physikalische Kennzahl zur Charakterisierung von Feststoffen (förmige bis stückige Schüttgüter und Haufwerke). Benannt wurde er nach dem österreichischen Pulvermetallurgen Henry H. Hausner (1900–1995). Er errechnet sich als Quotient aus Stampfdichte und Schüttdichte bzw. als Quotient aus Schüttvolumen und Stampfvolumen:
und ist ein Maß für die Volumenverminderung durch Rütteln oder Stampfen.
Bedeutung
In der Technik, der Pharmazie, der Chemie sowie der Verpackung und Dosierung von Feststoffen hängt die häufig über das Volumen gesteuerte Dosiergenauigkeit wesentlich vom Hausner-Faktor ab:
- H › 1 ist ein Indikator dafür, dass die volumengesteuerte Dosiergenauigkeit schwierig gleichmäßig hoch zu halten ist und von Erschütterungen bei Dosierung und Transport des Schüttgutes negativ beeinflusst werden kann. Dies kann ein Hinweis auf anisometrische Partikel sein. Das bedeutet, dass durch ihre unregelmäßige Form die Teilchen dazu tendieren ineinander zu rutschen. Als Beispiel kann hier eine Truhe mit Bauklötzchen genannt werden. Lässt sich der Deckel nicht schließen hilft meist schüttelnn zur Verminderun der Füllhöhe.
- H = 1 zeigt an, dass Vibrationen und Erschütterungen das Volumen des Schüttgutes nicht beeinflussen, also eine höhere volumengesteuerte Dosiergenauigkeit erreichbar ist. Dies ist ein Hinweis für isometrische Partikel. Als Beispiel stelle man sich ein Glas mit Murmeln vor. Scütteln wird die Füllhöhe nicht verändern.
Bestimmung des Hausner-Faktors
Zur Bestimmung der Schüttdichte werden ungefähr 100 g Pulvermischung, genau
gewogen, möglichst erschütterungsfrei in einen 250 ml – Messzylinder gefüllt und das Volumen abgelesen. Anschließend wird der Messzylinder 2500 Stampfvorgängen ausgesetzt und das
Stampfvolumen abgelesen. Die Werte für die Schütt- bzw. Stampfdichte [g/cm3] erhält man durch Division der Einwaage durch die jeweiligen Volumenwerte. Die Bestimmung wird dreifach durchgeführt und aus den Einzelergebnissen der Mittelwert gebildet.
Der Hausner-Faktor ergibt sich dann als Quotient aus Schütt- und Stampfdichte.
Geräte zur Bestimmung der Stammpfdichte
Die erhältlichen Geräte folgen alle einem ähnlichen Prinzip. Ein Gefäß zur Volumenbestimmung (z.B. ein Messzylinder) wird montiert auf eine Schüttelvorichtung.
- Stampfvolumeter
JEL STAV II