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Als Mikropartikel bei pharmazeutischen bzw. medizinischen Anwendung werden üblicherweise sphärische Teilchen im mittleren bis unteren Mikrometerbereich bezeichnet [3]. Definiert ist die Größe über den gesamten Mikrometer-Bereich von 1 bis 1000 μm. Die Partikelgröß ist gut durch den Herstellprozess steuerbar.


Systematik der Mikropartikel

Mikropartikel können bezüglich ihrer Ultrastruktur in Mikrokapseln und Mikrosphärulen eingeteilt werden. Bei einer Mikrokapsel liegt der Wirkstoff in einem großen, zentralen Reservoir vor. Bei einer Mikrospärule sind die Wirkstoff-Reservoirs deutlich kleiner und über das gesamte Partikel verteilt.


Anwendung Mikropartikülärer Arzneiformen

Für die subkutane Anwendung definiert die Kanüle als Bereich mit dem geringsten Durchmesser den maximalen Partikeldurchmesser.  Häufig werden 25 G bis 27 G Kanülen für die subkutane Applikation eingesetzt. Bei einer 27 G Kanüle beträgt der durchschnittlich Innendurchmesser 200 μm [2]

Fertigarzneimittel-Beispiele

  1. Decapeptyl
    Wirkstoff: Triptorelin-x-acetat 4,12
    Polymer: Polyglactin (1:1)
  2. Enantone Gyn
    Wirkstoff: Leuprorelin acetat
    Polymer: Polyglactin (25:75)

Herstellung von Mikropartikel

Mikropartikel werden hauptsächlich bioabbaubaren Polymeren hergestellt.  Der Wirkstoff wird eingebettet. Eine Auswahl der zur Verfügung stehenden Verfahren zur Herstellung von Mikropartikeln auf Basis von Polyestern sind in der unten aufgeführten Tabelle aufgelistet. Die Skalierbarkeit aller Verfahren ist möglich, ist aber zum Teil mit erhöhtem apparativem Aufwand verbunden. [2]

Vorteile Nachteil
Losngsmittelextraktion(Emulsionsverfahren –
emulsion polymerization)
geringer apparativer Aufwand mehrstufiger Prozeß, viele Prozessparameter
Koazervation
(Phasenseparation)
geringer appparativer Aufwand Großer Verbrauch an Lösungsmittel
Sprühtrocknung schnelle Herstellung größerer Mengen hohe Betriebskosten
Überkritisches Gas Keine organische Lösungsmittel Hoher apparteriver Aufwand

Literatur & Quellen

  1. Scheler, S: „Polymermikropartikel“ LINK
  2. Buske, J. (2012) „ENTWICKLUNG VON MIKROPARTIKELN FÜR PARENTERALE DEPOTARZNEIFORMEN MIT BIOLOGISCHEN WIRKSTOFFEN“ Dissertation Zur Erlangung des Doktorgrades (Dr. rer. nat.) der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn LINK
  3. IUPAC, Division IV (Polymer), Project 2002-017-1-400 – „Polymerization processes and polymers in dispersed Systems“ LINK