Molekularstruktur
Der Muskarinrezeptor gehört zur Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. [1]
Subtypen
Es werden fünf Subtypen von Muskarinrezeptoren unterschieden M1-M5. Diese unterschieden sich im Vorkommen innerhalb des Körpers und treten meist in Paaren in eine bestimmte Region auf. [2]
Rezeptor-Subtyp | Vorkommen |
M1 | ZNS |
M2 | ZNS, Herz, Drüsen, glatte Muskulatur (Darm, Blase, Bronchien) |
M3 | ZNS |
M4 | ZNS |
M5 | ZNS |
Bindungsstellen
Der Muskarinrezeptor besitzt neben seiner orthosteren Bindungsstelle zusätzlich mehrere allostere Bindungsstellen [1]. Alle Bindungsstellen der unterschiedlichen Subtypen weisen eine hohe Homologie auf. Dies erschwert die Entwicklung von spezifischen Muskarinrezeptor-Antagonisten.
Muskarinrezeptor als pharmakologisches Target
Durch Einbringung einer quartiären Verbindungsstruktur konnten Muskarinrezeptor-Antagonisten erzeugt werden welche aufgrund ihrer positiven Ladung nicht mehr die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Hierdurch konnten zentral-cholinerge Unerwünschte Arzneimittelwirkungen umgangen werden. Beispiele hierfür sind Ipratropium und Tiotropium.
Muskarin-Rezeptor-Antagonisten
- Aclidinium (Aclidiniumbromid)
- Atropin
- Benzatropin
- Biperiden
- Chlorpheniramin
- Dimenhydrinat
- Diphenhydramin
- Doxepin
- Doxylamin
- Glycopyrroniumbromid (Seebri®)
- Hydroxyzin
- Ipratropium (Atrovent®)
- Orphenadrin
- Oxybutynin
- Tolterodin (Detrusitol®)
- Tiotropium (Spiriva®)
- Trizyklische Antidepressiva)
- Trihexyphenidyl
- Scopolamin
- Solifenacin
- Tropicamid
Literatur & Quellen
- Schmitz J. (2008) „Synthese von Liganden
muscarinerger Rezeptoren – Allostere Modulatoren, bivalente Agonisten und Antagonisten“ Dissertation zur Erlangung des naturwissenschaftlichen Doktorgrades der Julius-Maximilians-Universität Würzburg - Wess, J.; Eglen, R. M.; Gautam, D. (2007) „Muscarinic acetylcholine receptors: mutant mice provide new insights for drug development.“ Nat Rev Drug Disc 2007, 6, 721-733.