Beschreibung
Parabene sind die mit am meisten verbreiteten Konservierungsmitteln in Kosmetika. Chemisch gesehen sind Parabene Ester der p-Hydroxybenzoesäure. Am häufigsten verwendet werden Methylparaben, Propylparaben und Butylparaben. Normalerweise werden in einem Produkt mehr als ein Paraben zur Konservierung und in Kombination mit anderen Konservierungsmitteln eingesetzt. Dies erlaubt eine generell niedrigere Konzentration da sich die konservierenden Effekt gegenseitig verstärken und ein weiteres antimikrobielles Spektrum abgedeckt wird. Der Einsatz von Konservierungsmitteln in Kosmetika sowie Defektur- und Rezeptarzneimittel ist notwendig um eine längere Verwendbarkeitsdauer möglich zu machen.
Parabene in der Rezeptur
Parabene besitzen ein Wirkoptimum bei einem pH von 5,o – 8,o
Verwendung in Arzneimitteln
- allergisierend
- für Neugeborene und Kinder ungeeignet. Sofern möglich vermeiden
- ADI-Werte
Methylparaben 10mg/kg/d
Ethylparaben 10mg/kg/d
Risiken und Toxizität
Der Cosmetic Ingredient Review (CIR) untersuchte und beurteilte die Sicherheit von Methylparaben, Porpylparaben und Butylparaben im Jahre 1984 mit dem Ergebnis, dass diese bis zu einer Konzentration von 25% sicher sind. Die normaler Weise verwendeten Konzentration bewegen sich zwischen 0,01 – 0,3%.
Am 14. November 2013 wurde das Verfahren durch die CIR erneut eröffnet um betroffenen und interessierten Parteien die Möglichkeit zu geben neue Daten einzureichen. [2] Im September 2005 entschied die CIR das Verfahren zur Sicherheitseinschätzung für Parabene wieder aufzunehmen und verlangte Einschätzung zur Exposition und Risiken bei Anwendung in kosmetischen Produkten. Im Dezember 2005 wurde entschieden die ursprüngliche Einschätzung über die Sicherheit der Parabene beizubehalten.
In einer im Jahr 2004 publizierten Studie (Darbre; Journal of Applied Toxicology [4]) wurde über Parabene in Brustkrebs-Gewebe berichtet. Weiterhin wurde die schwach Östrogen-ähnlichen Eigenschaften der Parabene und deren mögliche Wirkung auf die Bildung von Brustkrebs diskutiert. Jedoch lässt diese Studie viele Fragen offen. Zum Beispiel konnte kein kausaler Zusammenhang gezeigt werden, oder dass Parabene in irgendeiner Weise schädlich wären.
Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) bestätigt das Stoffe mit Östogen-artigen Effekten mit Brustkrebs assoziiert werden. Jedoch konnte ein Studie 1998 (Routledge et al.; Toxicology and Applied Pharmacology [3] ) zeigen, dass Butylparaban eine um den Faktor 10 000 bis 100 000mal schwächeren Effekt als natürlich vorkommendes Estradiol hat. Zusätzlich werden Parabene in sehr geringen Konzentrationen in Kosmetika eingesetzt. Dies wurde in einem Review im Jahr 2005 erneut beurteilt mit dem Ergebnis, dass bei der täglichen Exposition eine Risikoerhöhung für Erkrankungen verursacht durch Östrogenartige Chemikalien unwahrscheinlich ist.
Die FDA kommt in ihrem Urteil aus dem Jahr 2007 zu dem Urteil, dass nach aktueller Studienlage (2016) kein Risiko für Verbraucher von Parabenen ausgeht.
Quellen
- „Kindgerechte Arzneizubereitungen mit diuretischen Wirkstoffen“ Lutz Barnscheid; Inaugural-Dissertation. November 2007
- Parabens (FDA) March 24, 2006; Updated October 31, 2007 LINK
- Routledge EJ1, Parker J, Odum J, Ashby J, Sumpter JP. „Some alkyl hydroxy benzoate preservatives (parabens) are estrogenic.“ (1998) Toxicol Appl Pharmacol. 1998 Nov;153(1):12-9. LINK
- Darbre PD1, Aljarrah A, Miller WR, Coldham NG, Sauer MJ, Pope GS. „Concentrations of parabens in human breast tumours.“ (2004) J Appl Toxicol. 2004 Jan-Feb;24(1):5-13. LINK