Eine Tablettenpresse ist eine Maschine welche ein Pulver oder Granulat zu einheitlichen Tabletten verpresst. Grundsätzlich werden zwei Arten von Tablettenpressen unterschieden. Die Exzenterpresse und die Rundläufertablettenpresse. Im weiteren wird die heute hauptsächlich verwendeten Rundläufer besprochen (Exzenter-Tablettenpresse siehe hier). Beide beruhen auf dem gleichen Grundprinzip. Eine Matrize wird mit der zu Tablettierenden Mischung gefüllt und durch zwei Stempel zu einer Tablette verpresst.
Moderne Rundläufer-Tablettenpressen können bis zu 1,6 Millionen Tabletten pro Stunde herstellen. Der Platzbedarf einer solchen Presse beträgt dabei nur wenige Quadratmeter. [2]
Funktionsprinzip einer Tablettenpresse
Der Prozeß der Tablettierung erfolgt in den folgenden Schritten:
- der Unterstempel fährt nach unten. Ein Hohlraum wird in der Matrize frei
- durch einen Füllschuh erfolgt die Füllung mit Pulver oder Granulat.
- Ein Abstreifer entfernt zuviel einfüllte Masse
- der Unterstempel senkt sich weiter ab
- der Oberstempel wird in die entstandene Öffnung abgesenkt
- Beide Stempel werden gleichzeitig auf einander zubewegt. Die Tablette wird verpresst.
- Der Oberstempel wird angehoben
- der Unterstempel wird nach oben geschoben um die Tablette
Der Rotor
Der Rotor ist das Herzstück einer Rundläufer-Tablettenpresse. Er spielt, salopp gesagt, eine wirklich tragende Rolle, denn wesentliche Komponenten sind am Rotor verbaut. So hängt die Leistungsfähigkeit einer Tablettenpresse entscheidend davon ab, wie viele Bohrungen auf der Matrize untergebracht werden können. Weil der Produktionsraum in der Pharmaindustrie teuer ist, ist es wichtig, dass pro Grundfläche eine möglichst hohe Ausbringung erreicht wird.
Neben der Matrizenscheibe, in deren Bohrungen die Pulvermischungen fließen, sind die so genannten Füllkurven integraler Bestandteil des Rotors. Die Füllkurven steuern mechanisch die Bewegung der Stempel und sorgen mit dafür, dass die Tabletten präzise verpresst werden. Das Besondere daran: Jedes Produkt bzw. jede Tablettenart benötigt einen anderen Kurvenverlauf. Wenn Anwender also 1-Schicht- oder 2-Schicht-Tabletten herstellen wollen, oder nicht-granulierte Pulver direkt verpressen möchten, brauchen sie jeweils unterschiedliche Füllkurven und Stempelsätze.
Die Fülleinheit
Sie besteht in der Regel aus dem Füllstutzen, in den das Granulat eingefüllt wird, und einem Füllschuh, über den das Produkt den Bohrungen im Pressbereich zugeführt wird. Bei der Schwerkraft abhängigen Befüllung, wie sie Fette Compacting unter anderem bei seinem Fill-O-Matic-System einsetzt, ähneln sich die Füllverfahren prinzipiell, da die Kernaufgabe identisch ist: Es geht darum, die richtige Produktmenge bei allen Drehzahlen sicher nachzufüllen und eine gleichmäßig hohe Qualität zu produzieren. Genauer: sicherzustellen, dass die Produktmenge für jede einzelne Tablette exakt den Vorgaben der Galenik entspricht.
Die Druckstation
Rundläuferpressen besitzen eine obere und eine untere Druckstation mit mindestens einer Druckrolle. Die Druckrollen wirken auf die Ober- und Unterstempel, um das in Matrizenbohrungen eingefüllte Pulvermaterial oder Granulat zu einem festen Komprimat zu verpressen. Oder um es umgangssprachlich zu sagen: Hier wird die Tablette gemacht. Technisch präzise formuliert beginnt die eigentliche Verdichtung dann, wenn das Volumen der entstehenden Tablette nur noch durch kristallografische Veränderung abnehmen kann. Wichtig in dieser Phase sind die wirkenden Presskräfte, die bei der Verpressung in vertikaler Richtung direkt weiter auf die Druckmessdose fließen. Diese gibt den maximalen Wert der Presskraft unmittelbar an die Steuerzentrale der Tablettenpresse weiter. Somit ist sichergestellt, dass während des Vorganges die wirkende Presskraft ohne Umlenkung von der Druckmessdose gemessen wird und über die Steuerzentrale kontrollierbar ist. [1]
Literatur & Quellen
- TABLETTIERTECHNIK IM DETAIL – DIE DRUCKSTATION; Presseartikel FETTE COMPACTING GmbH (2016)
- FE75 – Produktivität neu definiert Presseartikel FETTE COMPACTING GmbH (2016) LINK