Beschreibung
Das Zerkleinern ist eine der vier Prozesshauptgruppen der Mechanischen Verfahrenstechnik und beschreibt die Verschiebung der Partikelgrößenverteilung (Körner, Tropfen, Gasblasen) in einen feineren Größenbereich. Die anderen sind Agglomerieren, Mischen und Trennen.
Pharmazeutische Bedeutung
Zerkleinern ist eine wichtige Grundoperation sowohl in der pharmazeutischen Industrie als auch in der Rezepturherstellung in der Apotheke. Vor der Verarbeitung müssen Wirk- und Hilfstoffe zerkleinert werden. Ziele sind:
- eine vergleichbare Teilchengröße der Wirk- und Hilfsstoffe
Dies ermöglicht eine bessere Mischbarkeit und reduziert Entmischungsprozeße - Erhöhung der Oberfläche
Zur Verbesserung der Löslichkeit
Unterschieden wird je nach Korngröße:
- Grobbrechen 50 mm bis 0,5 mm
- Feinmahlen
- Feinstmahlen
- Kolloidmahlen <5µm
Zerkleinerungsarten
Druckzerkleinerung
Material wird zwischen zwei Werkzeugflächen zerdrückt
Schlagzerkleinerung
Material liegt auf einer Werkzeugfläche auf und wird durch Schlag mit einem zweiten beweglichen Werkzeug zertrümmert
Reibzerkleinerung
Material wird durch zwei sich gegensätzlich bewegende Werkzeugflächen beansprucht
Schneidzerkleinerung
Material wird mittels zwei Schneiden in zwei Teile geschnitten. (Siehe auch Scherschneiden)
Prallzerkleinerung
Material wird gegen eine Wand geworfen, prallt gegen ein bewegtes Werkzeug oder zwei Partikel stoßen gegeneinande (siehe auch Artikel: Spiralstrahlmühle)
Mühlenarten (Zerkleinerungsmachinen)
- Backenbrecher
- Einwellenzerkleinerer
- Gutbett-Walzenmühle
- Hammermühle
- Kugelmühle (Perlmühle)
- Kolloidmühle
- Prallbrecher
- Luftstrahlmühle
eignen sich zum Mikronisieren besonders gut, weil sie bei Betrieb unter stabilen Mahlbedingungen generell sehr feine Mahlprodukte mit enger Partikelgrößenverteilung liefern.
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Literatur & Quellen
-
Zerkleinern Wikipeidia (Stand 30.05.2016) LINK
- Marquardt, K. Untersuchungen zum Zerkleinerungsverhalten kristalliner Stoffe in einer Spiralstrahlmühle (2004) Dissertation zur Erlangung des naturwissenschaftlichen Doktorgrades der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg LINK